NACHGEFRAGT bei Manuela Drossard
#NACHGEFRAGT bei Manuela Drossard

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Seit 2016, kurz nach dem Rheinland-Pfalz Tag, unterstützt Manuela Drossard die Stadt Alzey als Beauftragte für Natur- und Umweltschutz. Ihre Zuständigkeit umfasst Aufforstungsprojekte, Schutz der Tier- und Pflanzenarten, die Gewässer und den Friedhof.

Vor dem Studium als Raum- und Umweltplanerin machte sie in einer Baumschule eine Ausbildung zur Gärtnerin und daher kommt auch ihre Liebe zu den Bäumen.

Als wir unser Gespräch beginnen erzählt Manuela Drossard gleich am Anfang von ihrem HerzensprojektFit für die Zukunft – Neue Bäume für Alzey“ das vom Bund gefördert wird. Damit sollen urbane Räume, also städtische Gebiete, an den Klimawandel angepasst werden. Asphaltwüsten heizen die Städte auf, daher werden mehr Grünflächen und auch Bäume gebraucht, die Schatten spenden. So werden in der Kaiserstraße acht und in der Ostdeutschen Straße zwei neue Bäume gepflanzt.

Ein weiteres Projekt sind die sogenannten „Urnenwälder“ am Friedhof. Viele Eschen haben mittlerweile eine Pilzerkrankung, daher müssen diese Bäume entfernt werden und durch neue ersetzt werden. Um weitere Erkrankungen zu verhindern geht es jetzt weg von einer Mono- und hin zu einer ausgewogenen Mischkultur. Purpurerle, Säulenahorn, Winterlinde, Hopfenbuche, Silberlinde, Hainbuche. So heißen die Baumarten aus denen die insgesamt 30 Bäume bestehen.

Für Manuela Drossard ist das schon ein schönes Gefühl, so viele Bäume zu pflanzen.

Auch der Tier- und Artenschutz ist Teil ihrer Aufgabe. Auch wenn das nicht immer einfach ist. Denn die Saatkrähe ist oft ein Ärgernis vor allem für viele Anwohner der Bahnhofstraße. Und es beschweren sich viele Bürger bei ihrer ersten Anlaufstelle, Manuela Drossard. Da die Tiere jedoch unter Naturschutz stehen, sind den Verantwortlichen die Hände gebunden. Auch bei den Nutrias sind der Stadt die Hände gebunden, allerdings wird auch davor abgeraten die niedlich erscheinenden Tiere zu füttern, vor allem auch um das Ökosystem See nicht zu gefährden. Aber das auch als Biberratte bezeichnete Tier kann mit den starken Zähnen gefährlich werden, daher ist ein gesunder Respekt und Abstand vor dem Tier zu empfehlen.

Dafür gibt es aber auch positive Aspekte des Tierschutzes. Auch der Biber steht in Deutschland unter dem Naturschutzrecht und zählt in ganz Europa zu den geschützten Arten. Da kann man schon ein wenig stolz sein, dass sich dieses Tier nun auch in Alzey angesiedelt hat. Zuerst am Dauerstau, mittlerweile aber mehr an der Renaturierung der Selz in Schafhausen. Hier gibt es Teiche, stille Gewässer und die tollen Konstruktionen der einzigartigen nagenden Architekten zu bewundern. Die sollen natürlich ihre Behausungen behalten dürfen, daher werden Touristen, Besucher und Anwohner über die Biber und ihre Bedürfnisse informiert. Auch schräg stehende Bäume sollten beachtet werden, denn die können leicht zur Gefahrenstelle werde.

Für die Zukunft wäre eine grün-blaue Infrastruktur erstrebenswert. Also auch mehr Wasser in Alzey. Leider liegt die Selz unter der Oberfläche, sie wieder frei zu legen, scheint so gut wie unmöglich zu sein. Projekte, die Wasser erlebbar machen und es als ein kühlendes Element im urbanen Lebensraum zu integrieren, wäre eine großartige Möglichkeit für den Klima- und Naturschutz.

So, wie zum Beispiel auch die natürliche Grünflächengestaltung und Installation von Flächen für langfristig blühende Wiesen, nicht nur fürs Auge, sondern auch für den Insektenschutz. Dafür braucht es aber Zeit und Geduld bis sich diese Flächen entwickeln können. Auch der Hochzeitswald soll weiter wachsen. Hier können Brautpaare als Zeichen ihrer Liebe einen Baum selbst pflanzen, oder pflanzen lassen und dieser soll dann gedeihen, wie das Eheleben.

Manuela Drossard kann bereits viele tolle umgesetzte Projekte verzeichnen und auch wenn ihr in manchen Bereichen keine Handlungsoption gegeben wird, hat sie für alle Belange, ob positive oder negative ein offenes Ohr und freut sich, wenn Sie helfen kann oder wieder ein neues Projekt im Bereich Naturschutz, Umweltschutz und Tierschutz förderbar und umsetzbar machen kann.

Bilder: Jennifer Gesslein und Manuela Drossard

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